Hoffnung auf Erholung des Nordatlantischen Kurzflossen-Makos

19.04.2021

(19.4.2021) Bedeutung für Ökosystemleistung untersucht

Während der jährlichen Verhandlungen der Internationalen Konvention zur Erhaltung der atlantischen Thunfische (ICCAT) im November 2021 wurde ein vollständiges Fangverbot für Kurzflossen-Makos (Isurus oxyrinchus) im Nordatlantik vorgeschlagen. Das Anlanden und der Handel mit der Art würden somit verboten. Nach Ansicht der Wissenschaft ist das Verbot dringend notwendig und wäre die „effektivste Sofortmaßnahme“, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass sich der Bestand wieder erholt. Selbst wenn die Fänge auf Null reduziert würden, könnte dies mehr als fünf Jahrzehnte dauern.

Nordatlantische Kurzflossen-Makos, gerne auch als Makohai bezeichnet, sind auf der Roten Liste der IUCN als „gefährdet“ eingestuft. Aufgrund von Überfischung für ihr hochwertiges Fleisch und ihre Flossen, wie auch Beifang und Sportfischerei ist die weltweite Population um 60-96% zurückgegangen (CITIES Sharks and Rays). Während Wissenschaftler:innen warnen, dass dieser Rückgang noch schneller erfolgt ist als erwartet, haben die EU und die USA, zwei der wichtigsten Kurzflossen-Mako-Fischernationen, den ICCAT-Vorschlag blockiert.

Im Rahmen einer Seminararbeit wurden am CeOS die Ökosystemdienstleistungen des Makohais untersucht. Die Bereitstellung wirtschaftlicher und ökologischer Leistungen durch Kurzflossen-Makos hängt von einer stabilen Population ab, die derzeit durch eine abnehmende Anzahl von Tieren stark beeinträchtigt ist. Die mögliche Ablehnung des Verbots und die fortgesetzte Ausbeutung könnte zum Verlust dieses wichtigen Raubtiers führen, mit weitreichenden negativen Auswirkungen auf die Stabilität des gesamten Ökosystems. Kurzfristige wirtschaftliche Interessen müssen daher zurückgestellt werden, um die Erholung der Haie zu gewährleisten. Nur so kann eine nachhaltige Bewirtschaftung in der Zukunft ermöglicht werden.

Nachdem Kanada im April 2020 ein Fang- und Anlandeverbot erlassen hat, beschloss Spanien, diesem Beispiel und dem Drängen der Wissenschaft zu folgen. Da es für rund 50 % der Fänge von Kurzflossen-Makos im Nordatlantik verantwortlich ist, gibt die Entscheidung Hoffnung, dass das Verbot bei den nächsten ICCAT-Verhandlungen im Juli 2021 endlich verabschiedet wird.

(Autorin: Rebecca Klant, Masterstudentin am CeOS im Rahmen des Seminars „Economic Valuation of Environmental Services”)

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