Reallabore werden zunehmend auch in marinen Räumen etabliert. Wissenschaft und Praxisakteure können so gemeinsam Lösungen für meereswissenschaftliche Zukunftsaufgaben wie etwa eine Transformation zu einer nachhaltigen Fischerei entwickeln und ausprobieren. Die Anwendung dieses Konzepts ist im marinen Kontext noch relativ jung, findet aber zunehmend Einzug in größere Projekte der deutschen und internationalen Meeresforschung. Erstmals fand nun eine eigene Session zu marinen Reallaboren auf der Konferenz des Netzwerkes Reallabore der Nachhaltigkeit in Dresden statt. Am 11. und 12. April 2024 kamen zum Thema „Reallabore – ExperimentierRäume für den Weg in eine nachhaltige Gesellschaft“ fast 300 Expert:innen aus dem deutschsprachigen Raum zusammen. Auf der Konferenz wurden auch die bisherigen Erfahrungen mit marinen Reallaboren vorgestellt, wie sie beispielsweise in der Forschungsmission sustainMare der Deutschen Allianz Meeresforschung (DAM) im Projekt SpaCeParti umgesetzt werden. Mitarbeitende des CeOS leiteten zwei Workshops, in denen die Wissenschaftler:innen methodische und inhaltliche Analysen vornahmen, zum Beispiel, was Reallabore in marinen Räumen von urbanen Räumen unterscheidet und welche Forschungsformate in Reallaboren in marinen Kontexten integriert werden könnten. Auch die Bedeutung von Multigovernance mit kommunalen, nationalen und internationalen Regelungen stellte sich als wichtiges Thema heraus. Reallabore unterstützen insbesondere die transdisziplinäre Forschung, die an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel vor allem im Center for Ocean and Society des marinen Forschungsschwerpunkt Kiel Marine Science (KMS) verankert ist.
Kontakt
Dr. Christian Wagner-Ahlfs
Center for Ocean and Society
Kiel Marine Science (KMS)
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) / Kiel University
Neufeldtstr. 10
24118 Kiel / Germany