Geisterfischerei Kolumbien
Management der Geisterfischerei im kolumbianischen Pazifik mit einer gemeinschaftsbasierten Strategie
Im Golf von Tribugá (Kolumbien) werden wichtige Meeresökosysteme durch aufgegebene, verlorene oder weggeworfene Fischereigeräte beschädigt. Diese Geräte fischen und fangen weiterhin Tiere und töten somit Meereslebewesen. Konkrete Managementmaßnahmen sind erforderlich, um eine nachhaltige Fischerei zu erreichen und die Ernährungssicherheit und die Gesundheit des Ökosystems zu bewahren. In diesem transdisziplinären Projekt wird eine gemeinschaftsbasierte Managementstrategie entwickelt und umgesetzt. Die Strategie sieht vor, neue Maßnahmen zum Fischereimanagement einzuführen, um das Problem der Geisterfischerei zu verringern. Dazu soll eine lokale Gruppe gegründet und ausgebildet werden, die für die Überwachung und Beseitigung von Geisterfischereigeräten an bestimmten Hotspots zuständig ist. Darüber hinaus soll das Bewusstsein für die ökologischen Auswirkungen der Geisterfischerei verbessert werden. Kenntnisse über Finanzierungsmechanismen für die langfristige Umsetzung der Strategie werden vermittelt. Das Projekt arbeitet mit der lokalen ethnischen Behörde zusammen, die eine Schlüsselrolle in der interinstitutionellen Allianz spielt, die zur Unterstützung der gemeinsamen Verwaltung des regionalen Schutzgebiets geschaffen wurde. Es werden Möglichkeiten für die Beteiligung der Gemeinschaft geschaffen und Vereinbarungen der lokalen Interessengruppen über Verwaltungsmaßnahmen zur Bekämpfung der Geisterfischerei gefördert.
Untersuchungsgebiet: Der Golf von Tribugá umfasst etwa 60.000 Hektar Küsten- und Meeresökosysteme an der nördlichen kolumbianischen Pazifikküste. Entlang des Golfs leben neun Küstengemeinden mit rund 9.000 Menschen von der traditionellen Fischerei und dem Tourismus, um Nahrung und Einkommen zu sichern. Trotz verschiedener Schutzmaßnahmen ist die biologische Vielfalt der Meere in diesem Gebiet durch potenzielle Hafeninfrastrukturen bedroht, noch mehr aber durch nicht nachhaltige Fischereipraktiken und Geisterfischerei. Diese wirken sich auf die Fischereierträge und den Freizeittourismussektor aus. Zwei strategische Ökosysteme bieten wichtige Lebensräume für die Fischereiressourcen: Mangroven und felsige Riff-Berge, die lokal als Riscales bekannt sind. Sie leiden jedoch unter einer allmählichen Degradierung in Verbindung mit aufgegebenen, verlorenen oder weggeworfenen traditionellen Fischereigeräten. Örtliche Fischer nutzen die Riscales oft als Fischgründe, wobei sich Handleinen und Netze verfangen oder zurückgelassen werden können. Dank der Einrichtung eines regionalen Schutzgebiets im Jahr 2014 findet in der Golfregion keine industrielle Fischerei statt.
Projektpartner:
Der leitende Projektpartner ist die NGO Ecomares
Weitere Informationen hier
Förderung:
International Climate Initiative IKI Small Grant
Laufzeit:
09/2022 - 03/2024