GenClim

Klimawandel verändert die Verbreitung von Fischarten. Basierend auf genetischen Untersuchungen und bioökonomischen Modellen werden Vorschläge erarbeitet, wie das Fischereimanagement darauf reagieren kann.

Infolge des fortschreitenden Klimawandels verändern sich die biophysikalischen Bedingungen der Weltmeere, was zu Veränderungen in der marinen Biodiversität führt. Während sich einige marine Arten an die veränderten Bedingungen anpassen können, wird für die meisten Fischarten eine Verschiebung ihrer Wanderungs- und Verteilungsmuster vorhergesagt. Solche demographischen Dynamiken beeinflussen die genomische Architektur und die Persistenz von Arten, was zu einem Rückgang der Biodiversität führt, wenn neue Umweltbedingungen und eintreffende genomische Varianten nicht übereinstimmen.

Das GenClim-Projekt untersucht solche Veränderungen in Fischpopulationen und deren genetische Anpassung an die veränderten Bedingungen im Ostatlantik. Besonderes Interesse gilt dabei der Nordsee, der iberischen Küste und der Region um Benguela, da sie schnellere Erwärmungsraten als der globale Durchschnitt erfahren. GenClim bezieht genetische Informationen in Prognosemodelle für die Verschiebungen der Verbreitungsgebiete von drei kommerziell genutzten Fischen ein: Seehechte (Merluccius merluccius und M. paradoxus) und Sardellen (Engraulis encrasicolus). Dadurch wird die Zuverlässigkeit von Prognosen und den zugehörigen bioökonomischen Modellen erhöht. Auf der Basis dieses Modellierungsansatzes und unter Einbeziehung verschiedener Interessengruppen sollen Empfehlungen für Managementstrategien entwickelt werden.

GenClim wird von einem interdisziplinären Team aus Dänemark, Deutschland, Portugal und Südafrika umgesetzt. Das Projekt ist in sechs Arbeitspakete gegliedert, wobei das Center for Ocean and Society für die bioökonomische Modellierung verantwortlich ist. Das Team des CeOS wird die Auswirkungen von Veränderungen der genomischen Biodiversität und der regionalen Fischbestandsproduktivität auf die wirtschaftlichen Folgen unter verschiedenen Managementszenarien wie MSY, MEY oder eMEY analysieren. Zudem wird der Wert von zusätzlichem Wissen über die Biodiversität für das Management und die ökonomischen Auswirkungen quantifiziert.

https://www.biodiversa.org/1785

Credit: Diane Helentjaris via Unsplash

Förderung:

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Laufzeit:

2021-2024

Kontakt


Prof. Marie-Catherine Riekhof