RETAKE (CO2-Entnahme durch marine Alkalinitätserhöhung: Potential, Nutzen, Risiken)

Das Projekt untersucht, ob und unter welchen Umständen marine Alkalinitätserhöhung ein praktikables Verfahren sein kann, um CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen und sicher im Ozean zu speichern. Ebenso werden Auswirkungen auf die Fischbestände, Fischerei und Ernährungssicherheit geprüft.

Angesichts des rasanten Anstieges der atmosphärischen CO2-Konzentration während der letzten Jahrzehnte werden Geoengineering-Techniken wie die Alkalinisierung des Ozeans untersucht. Dieses Verfahren soll den Gasaustausch von CO2 aus der Atmosphäre in den Ozean begünstigen und somit die atmosphärische CO2-Konzentration verringern. Das nationale Verbundprojekt RETAKE untersucht Potentiale, Machbarkeit und Nebenwirkungen verschiedener Möglichkeiten der atmosphärischen CO2-Entnahme durch marine Alkalinitätserhöhung. Dafür werden unterschiedliche mineralische Alkalinitätsquellen hinsichtlich Lösungskinetik, CO2-Entnahmepotential sowie chemischer und biologischer Risiken überprüft. Unter realistischen Laborbedingungen wird die Erhöhung der Alkalinität für benthische und pelagische Systeme der Nord- und Ostsee erforscht und auf globale Skalen extrapoliert.

RETAKE ist Teil der DAM-Forschungsmission „Marine Kohlenstoffsenken in Dekarbonisierungspfaden“ und wird in Zusammenarbeit von insgesamt elf Partnerinstituten umgesetzt. Das Center for Ocean and Society geht hierbei insbesondere der Frage nach, wie sich die Alkalinitätserhöhung auf die Umweltbedingungen für Fischbestände, die Fischerei sowie die globale Ernährungssicherheit auswirkt. Darüber hinaus sollen neue sozio-ökologische Anpassungspfade für die Fischerei unter den Auswirkungen der Alkalinitätserhöhung entwickelt werden.

Hauptziel des Projektes ist die Bereitstellung fundierter wissenschaftlicher Informationen über die Umsetzbarkeit von mariner Alkalinitätserhöhung zur CO2-Entnahme unter ganzheitlicher Betrachtung von ökologischen, ökonomischen und rechtlichen Aspekten sowie dem Abwägen von Potentialen und Risiken. Somit wird relevantes Handlungswissen für verantwortliche Entscheidungsträger geschaffen und im besten Fall ein positiver Beitrag zur Erreichung der UN-Ziele geleistet.

Projektpartner: GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel [Koordination], Alfred-Wegener-Institut/ Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), Helmholtz-Zentrum Hereon, Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW), Institut für Weltwirtschaft (IfW), Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT), Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK), RWTH Aachen, Universität Bremen, Universität Hamburg, Universität Kiel.

Credit: Vilve Roosioks auf Pixabay

Förderung:

Bundesministerium für Bildung und Forschung

Laufzeit:

8/2021-7/2024

Kontakt


Prof. Dr. Marie-Catherine Riekhof