Naturgefahren der Küsten und Meere
Die Küstenregionen gehören zu den wichtigsten Lebensräumen für die Menschheit. Sie sind dicht besiedelt, beherbergen Infrastrukturen wie Häfen und Industrieanlagen oder haben eine große touristische Bedeutung. Dabei bedrohen Erosion, Überflutung, Meeresspiegelanstieg infolge des Klimawandels die Küstenregionen weltweit - die größten Städte der Welt liegen in gefährdeten Küstengebieten. Auch marine Naturgefahren wie Erdbeben und submarine Hangrutschen und als deren Folge Tsunamis sind Gefahren für Küstenbewohner und küstennahe Ökosysteme.
Im Center for Ocean and Society untersuchen Forschende die geologischen Aspekte von marinen Naturgefahren und wie sich diese auf die Gesellschaft, insbesondere auf die Bewohner in Küstenregionen auswirken.
In Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Kooperationspartnern werden historische und prähistorische Meereskatastrophen erforscht, wobei besonders die geologischen Ursachenketten im Fokus stehen.
Methoden
Um marine Naturgefahren zu identifizieren und zu analysieren, verfolgt die Arbeitsgruppe des Centers for Ocean and Society einen amphibischen Ansatz: Land, Küste und Meer werden als ein zusammengehöriges, raumübergreifendes System betrachtet. Um dieses System vom Küstenraum bis hin zu den tiefen Ozeanbecken zu erfassen, werden geophysikalische und geologische Messkampagnen mit Forschungsschiffen, an Land und in der Luft mit unbemannten Luftfahrtgeräten (z.B. Drohnen) kombiniert.
Dabei spielt die Bündelung unterschiedlicher Forschungsansätze eine besondere Rolle: Im Center for Ocean and Society arbeiten Wissenschaftler*innen der Natur- und Gesellschaftswissenschaften sowie nichtakademische Partner aus der Zivilgesellschaft zusammen.
Mit dem Wissen über die Rahmenbedingungen, unter denen Erbeben, Hangrutschungen und Tsunamis entstanden sind, lassen sich Rückschlüsse über mögliche in der Zukunft auftretende Ereignisse ziehen. Es werden realistische Szenarien berechnet, wie sich diese prognostizierten Gefahren auf die Menschen in den untersuchten Regionen auswirken.
XR Labor "cabu:ff at CeOS"
Das cabu:ff (capture&build:facts&formats) ist eine Plattform am Center for Ocean and Society zur Erstellung von Media- und Virtual Reality Inhalten für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Im Gegensatz zu einer unidirektionalen Kommunikationsform, sind die Inhalte, die im cabu:ff geschaffen werden, auf die Anregung von Dialog und Interaktion ausgelegt. Das cabu:ff erstellt verschiedene Produkte und entwickelt Medien Formate für Wissenschaftler:innen. Diese Produkte unterstützen speziell die Kommunikation und Interaktion in inter- und transdisziplinären Projekten.
Projekte
Vom Ozean über das Weltall zur Gesellschaft (FON-2020-04)
Gefahren vor Ätna: Hangrutschungsentstehung durch vulkanische Erdbeben
Vorerkundungen für ein amphibisches Bohrvorhaben zur Paläo- Rekonstruktion des Laurentidischen Eisschilds in Labrador, Kanada
Für den afrikanischen Inselstaat Kap Verde bildet die Kleinfischerei eine wichtige Lebensgrundlage für die Ernährung der Bevölkerung.