Die Kieler Bucht in 50 Jahren – ein Blick in die Ostsee der Zukunft

30.08.2023

Öffentliche Veranstaltung am 30. August an der Uni Kiel mit Impulsvorträgen zu Fischerei, Artenvielfalt und Munition

Das Naturschutzgebiet Bottsand liegt an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste und ist ein Untersuchungsgebiet von Kieler Meeresforschenden an der Uni Kiel. © Svenja Karstens und Kilian Etter, Uni Kiel

Die Ostsee gilt als ein Modell für andere Küstenregionen der Erde. Viele Prozesse laufen im weltweit größten Brackwassermeer schneller ab als in vergleichbaren Meeresgebieten und lassen erahnen, welchem Stress die Ozeane ausgesetzt sein werden. Die Folgen des Klimawandels wie Sauerstoffmangel und steigende Wassertemperaturen belasten die Ostsee ebenso wie invasive Arten, eingeschleppte Meeresbewohner, wie etwa die Rippenqualle. Sie verändern das Ökosystem und konkurrieren mit heimischen Arten um Nahrung und Lebensraum. Hinzu kommen die Folgen von Munitionsaltlasten der Nachkriegszeit. Die Auswirkungen all dieser Entwicklungen auf die Fischbestände und die Artenvielfalt sind gravierend. Die Fischerei – ein Kulturgut mit langer Tradition – befindet sich inmitten eines ganzheitlichen Strukturwandels, nicht zuletzt durch den starken Rückgang der Fischarten wie Dorsch und Hering.

Doch wie wird die Ostsee in 50 Jahren aussehen? Welche Arten werden dominieren, und wie wird die Bergung der Nachkriegsaltlasten organisiert sein? Einen Blick in die Zukunft wagen Kieler Forschende in der öffentlichen Veranstaltung „Die Kieler Bucht in 50 Jahren – ein Blick in die Ostsee der Zukunft“ am Mittwoch, 30. August, von 17:00 bis 18:00 Uhr (Christian-Albrechts-Platz 3, Hörsaal 2) und diskutieren mit dem Publikum.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der wissenschaftlichen Konferenz sustainMare statt, zu der zeitgleich vom 30. August bis 1. September mehr als 150 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Kiel erwartet werden. sustainMare ist eine von zwei laufenden Forschungsmissionen der Deutschen Allianz für Meeresforschung (DAM), die vom Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und den fünf norddeutschen Bundesländern Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Niedersachsen und Bremen gefördert wird.

Die sustainMare-Konferenz ist gleichzeitig als Veranstaltung unter dem Dach des „European Maritime Day in my Country“ anerkannt, eine Kampagne der Europäischen Kommission zu Stärkung des Meeresschutzes als auch der wirtschaftlichen Bedeutung der Meere für eine nachhaltige Blaue Wirtschaft in Europa. Die Stadt Kiel unterstützt die Veranstaltung im Rahmen ihrer Bestrebungen, Meeresschutzstadt zu werden.

Programm

Grußwort

Dr. Jana Koerth, Referentin für Meeresschutz der Landeshauptstadt Kiel, Projektleitung Meeresvisualisierungszentrum

Impulsvorträge

Die Kieler Bucht und ihre Fischerei – eine Betrachtung aus gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Sicht

Dr. Heike Schwermer, Center for Ocean and Society/Kiel Marine Science (KMS), Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU)

Die Entwicklung der Artenvielfalt in der Ostsee

Prof. Dr. Thorsten Reusch, GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel

Munition im Meer – Die Folgen für das Ökosystem und Methoden für die Bergung

Prof. Dr. Jens Greiner, GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel

Moderation: Prof. Dr. Marie-Catherine Riekhof, Center for Ocean and Society (CeOS)/Kiel Marine Science (KMS), Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU)

Mittwoch 30.08.2023 um 17:00

Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung ist barrierefrei zugänglich. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Kontakt


Hörsaal 2- Christian-Albrechts-Platz 3 (CAP3)
Campus Uni Kiel
24118 Kiel