Parlamentarischer Abend „Unsere Ostsee, unsere Fischerei“
10.12.2025
Verschiedene Akteure – Wissenschaft, Fischerei, Verbände und Politik – können und müssen Verantwortung für die Zukunft unserer Ostsee und unserer Fischerei übernehmen.
Am 20.11.2025 fand der parlamentarische Abend „Unsere Ostsee, unsere Fischerei“, veranstaltet durch die Deutsche Umwelthilfe, im Schleswig-Holstein-Saal im Landeshaus in Kiel statt. Insgesamt 50 geladene Gäste aus den BereichenFischerei, Natur- und Umweltschutz, Wissenschaft und Politik diskutierten über die Zukunft der Ostsee und der Fischerei. Moderiert wurde die Veranstaltung durch Dr. Heike Schwermer (CeOS).
Wissenschaftlicher Input wurde u. a. durch Rudi Voss (CeOS) gegeben.Mit seinem Vortrag „Umweltzustand und Rahmenbedingungen für die Fischerei in der Ostsee“ zeigte er den alarmierend schlechten Umweltzustand der Ostsee auf. Vor allem die klimawandelbedingte Zunahme der Wassertemperatur sowie die anhaltend viel zu hohe Belastung mit Nährstoffen (Eutrophierung), insbesondere durch Einträge aus der Landwirtschaft, belasten das Ökosystem und die Fischbestände stark. Handlungsoptionen für die Politik und die Verwaltung wurden aufgezeigt und betont, dass diese im Falle der Landwirtschaft über freiwillige Zielvereinbarungen hinausgehen sollten. Zudem wurde die Wichtigkeit eines ökosystembasierten Fischereimanagements dargestellt.
Kontakt
Dr. Heike Schwermer
Center for Ocean and Society
Fraunhoferstr. 16, D-24118 Kiel
Im Anschluss an drei Vorträge diskutierten folgende Gäste auf dem Panel des parlamentarischen Abends:
MdL Silke Backsen (Bündnis 90/Die Grünen)
MdL Michael Schunck (SSW)
MdL Volker Nielsen (CDU)
MdL Thomas Hölck (SPD)
Erik Meyer – Fischwirtschaftsmeister aus Kalifornien, Schleswig-Holstein
Dr. Katja Hockun (Deutsche Umwelthilfe).
In einem Punkt waren sich alle einig: Der Zustand der Ostsee muss verbessert werden und die Ostseefischerei erhalten bleiben.
Doch wo bestehen Möglichkeiten, freiwillige Maßnahmen zu schaffen, um den Zustand der Ostsee zu verbessern, undwo sind verpflichtende Maßnahmen unumgänglich? Sind die Maßnahmen des Aktionsplan Ostseeschutz 2030 (APOS 2030) ausreichend, um die Reduzierung der Nährstoffeinträge in die Ostsee voranzutreiben, mit dem Ziel, die Meeresumwelt der Ostsee besser zu schützen? Wie und in welchem Maße kann eine „echte“ Transformation der Ostseefischerei gestaltet und begleitet werden?
Alle Teilnehmer:innen waren sich einig im Ziel, die Ostsee zu schützen und die Fischerei zu erhalten. Der Weg dorthin ist umstritten. Es scheint jedoch so, als ob es derzeit keine politische Mehrheit für einen strengeren Schutz der Ostsee, und damit eine Zukunftssicherung für die Fischerei, gibt.