Ökonomie der Meeres- und Küstenressourcen
Meere und Küsten sind durch eine Vielzahl unterschiedlicher wirtschaftlicher Aktivitäten geprägt, etwa im Bereich der Fischerei, der Offshore-Windkraft oder des Tourismus. Jede Nutzung beeinflusst die Interessen und Möglichkeiten anderer Sektoren. Auch das Ökosystem und seine Biodiversität werden durch anthropogene Einflüsse verändert.
Im Center for Ocean and Society untersuchen Forschende, wie politische Entscheidungen die Wechselwirkungen zwischen natürlichen Ressourcen wie Fisch, Muscheln und anderen Meeresprodukten und deren Nutzer*innen lenken und verbessern können. Hierbei spielt die Zeitdimension eine wichtige Rolle, da das heutige Verhalten die zukünftigen Möglichkeiten beeinflusst. Um Akzeptanz für ein nachhaltiges Management von Meeres- und Küstenressourcen zu schaffen, analysiert die Arbeitsgruppe unterschiedliche Managementstrategien für natürliche Ressourcen und ihre Auswirkungen auf andere Sektoren. Die Forschung trägt dazu bei, drängende Probleme im Management von Meeres- und Küstenressourcen zu lösen – z.B. Überfischung – und notwendig gewordenen Anpassungen an den Klimawandel vorzunehmen.
Methoden
Anhand konzeptioneller ökonomischer Modelle werden verschiedene Wirkungsmechanismen analysiert. Für die quantitative Bewertung der Auswirkungen unterschiedlicher Managementalternativen verwendet die Arbeitsgruppe vorwiegend integrierte ökologisch-ökonomische Modelle, aber auch Regressionsanalysen und Experimente. Um offene Forschungsfragen zu beantworten, werden beispielsweise mithilfe von Umfragen die erforderlichen Daten gesammelt.
Projekte
Alternative Zukunftsszenarien des Auftriebssystems des Nord-Humboldt-Stroms unter den gemeinsamen sozioökonomischen Pfaden
Marine ecological-economic systems in the Western Baltic Sea and beyond: Shifting the baseline to a regime of sustainability
Das Projekt widmet sich der Anpassung der Küstenfischerei in der Westlichen Ostsee an den Klimawandel.
Küstenfischerei, Biodiversität, räumliche Nutzung und Klimawandel: Ein partizipativer Ansatz zur Navigation der westlichen Ostsee in eine nachhaltige Zukunft
Klimawandel verändert die Verbreitung von Fischarten. Basierend auf genetischen Untersuchungen und bioökonomischen Modellen werden Vorschläge erarbeitet, wie das Fischereimanagement darauf reagieren kann.
Das Projekt untersucht, ob und unter welchen Umständen marine Alkalinitätserhöhung ein praktikables Verfahren sein kann, um CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen und sicher im Ozean zu speichern. Ebenso werden Auswirkungen auf die Fischbestände, Fischerei und Ernährungssicherheit geprüft.