RETAKE II

CO2-Entnahme durch Alkalinitätserhöhung: Potenzial, Nutzen und Risiken

Das Projekt RETAKE II vertieft die in der ersten Projektphase  begonnenen Untersuchungen zu Potentialen, Machbarkeit und Nebenwirkungen der atmosphärischen CO2-Entnahme durch Alkalinitätserhöhung. Durch den erhöhten Alkalinitätsgehalt wird die Aktivität von CO2 im Meerwasser verringert, was den Gasaustausch zwischen Atmosphäre und Ozean fördert und somit die CO2-Konzentration in der Atmosphäre senken kann. Verschiedene mineralische Alkalinitätsquellen und Verfahren zur Einbringung werden dabei auf ihre Lösungsgeschwindigkeit, Stabilität der zugeführten Alkalinität, das Potenzial zur CO2-Entnahme sowie mögliche chemische und biologische Nebenwirkungen untersucht. Das Verfahren wird unter realistischen Bedingungen für benthische und pelagische Systeme in Labor- und Mesokosmenexperimenten untersucht. Im Fokus der Forschung stehen die Nord- und Ostsee, während in Zusammenarbeit mit Indien auch tropische Küstengewässer betrachtet werden. Zusätzlich werden von nationalen Kooperationspartnern im Bereich der Abwasserbehandlung durchgeführte Anwendungen begleitet, um die Stabilität der eingebrachten Alkalinität zu bewerten und mögliche Feldexperimente zu planen. 

Neben numerischen Modellen, welche die Alkalinitätserhöhung in deutschen Hoheitsgewässern und anderen Meeresgebieten simulieren und lokale experimentelle Ergebnisse auf regionale und globale Skalen extrapolieren, wird das Projekt durch eine sozioökonomische Analyse möglicher Effekte auf Fischbestände und die Fischerei komplettiert. Das Center for Ocean and Society untersucht dabei, wie bestehende Unsicherheiten in Bezug auf die ökologischen Auswirkungen der Alkalinitätserhöhung im Fischereimanagement berücksichtigt werden können.

Projektpartner: GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, Alfred-Wegener-Institut/ Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), Helmholtz-Zentrum Hereon, Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW), Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT), Universität Bremen, Universität Hamburg (UHH), Universität Kiel (CAU).

Credit: Vilve Roosioks auf Pixabay

Förderung:

Bundesministerium für Bildung und Forschung und Wissenschaftsressorts der norddeutschen Bundesländer (Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein)

Laufzeit:

08/2024 - 07/2027

Kontakt


Prof. Dr. Marie-Catherine Riekhof

Caroline Grünhagen