Innovationscluster gegen den Klimawandel

10.09.2021

(10.9.2021) Wie Zertifikatenhandel angepasst werden kann, um technologische Durchbrüche voranzutreiben.

Technologische Durchbrüche z. B. bei den Technologien zur Kohlenstoffbindung und -speicherung (CCS) sind möglicherweise notwendig, um die globale Erwärmung unter dem 1,5-Grad-Ziel zu halten. Um größere technologische Fortschritte zu erzielen, müssen häufig private und öffentliche Anstrengungen kombiniert werden. Das funktioniert besonders gut in Innovationsclustern, mit prominenten Beispielen wie Silicon Valley und Boston Area. In Innovationsclustern stellt eine ganze F&E-Infrastruktur, an der öffentlich finanzierte Einrichtungen wie Universitäten und Forschungslabors beteiligt sind, Ideen, Methoden, Prototypen, qualifizierte Arbeitskräfte und Labors zur Verfügung, die von privaten Unternehmen der angewandten Forschung zur Kommerzialisierung der Entwürfe genutzt werden können.

In dem Artikel "Permit markets, carbon prices and the creation of innovation clusters", der in Resource and Energy Economics veröffentlicht wurde, untersucht Marie-Catherine Riekhof vom CeOS gemeinsam mit Hans Gersbach von der ETH Zürich, wie ein solches Innovationscluster für grüne Technologien mit Emissionshandelssystemen gefördert werden kann.

Die größte Herausforderung bei der Schaffung von Innovationsclustern für grüne Technologien ist die Tatsache, dass Klimawandel eine globale Herausforderung ist, aber die Kosten für die Schaffung von Innovationsclustern und die Technologieentwicklung auf lokaler Ebene getragen werden. Die Autor*innen untersuchen die Auswirkungen der Zuteilung von Emissionsrechten im Rahmen eines Emissionshandelssystems (ETS) auf die Anreize eines Landes, ein Innovationscluster zu schaffen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei nicht auf zusätzlichen Forschungssubventionen, da diese wahrscheinlich eigene politökonomische Probleme mit sich bringen und in Zeiten hoher Staatsverschuldung wahrscheinlich nicht realisierbar sind. Stattdessen schlagen die Autor*innen einen Mechanismus vor, der die positiven externen Effekte internalisiert, die ein Land im Rahmen des ETS erzeugt, wenn es in die FuE-Infrastruktur für grüne Technologien investiert. Der Mechanismus stellt ein Gleichgewicht her zwischen dem Wunsch, es für ein Land so attraktiv wie möglich zu machen, die F&E-Infrastruktur aufzubauen, und den Anreizen für andere Länder, sich am ETS zu beteiligen. Es wird auch diskutiert, wie dieser Mechanismus in den EU-ETS eingebaut werden kann.

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0928765521000142

Kontakt


Prof. Dr. Marie-Catherine Riekhof