Seriöse Wissenschaft in unterhaltsamen Formaten: Bioökonomie trifft Stopp-Motion

11.03.2024

Auf dem 9. Weltfischereikongress in Seattle, USA präsentierte Rudi Voss das Thema "Optimal Management of Western Baltic Cod and Hering Fisheries under Climate Change" (Optimales Management der Dorsch- und Heringsfischerei in der westlichen Ostsee unter dem Einfluss des Klimawandels) auf eine ungewöhnliche, aufsehenerregende Weise.

Die Ergebnisse eines hochmodernen bioökonomischen Optimierungsmodells, das auch klimatische Einflüsse berücksichtigt, wurden mit Hilfe von Playmobil-Figuren und der Stopp-Motion-Technik leicht verständlich aufbereitet. Die Zuschauer wurde Zeugen der Anmoderation eines hypothetischen American-Football-Spiels, in welchem die Teams MSY und MEY gegeneinander antraten. Dabei entsprach das Team MSY dem Fischerei-Managementansatz nach maximalem Dauerertrag (Maximum Sustainable Yield) und das Team MEY dem Managementansatz nach maximalem ökonomischen Ertrag (Maximum Economic Yield). 

Die Modellergebnisse deuten darauf hin, dass unter den derzeitigen Bedingungen in der westlichen Ostsee das MEY-Management besser funktionieren würde. Dies erfordert eine bessere Einbeziehung wirtschaftlicher Gesichtspunkte in das Fischereimanagement. Außerdem betonen die Ergebnisse die Notwendigkeit, das ökosystembasierte Fischereimanagement in der Ostsee weiterzuentwickeln.

Der 9. Weltfischereikongress wurde vom 3. bis 7. März 2024 in Seattle, USA, veranstaltet. Er wird vom World Council of Fisheries Societies organisiert und alle vier Jahre treffen sich Delegierte aus der ganzen Welt, um Ideen und Perspektiven zu neuen Forschungsergebnissen, aufkommenden Problemen, wissenschaftlichen Durchbrüchen und Entscheidungsprozessen im Bereich der Fischerei auszutauschen. In diesem Jahr stand der Kongress unter dem Motto "Fisch und Fischerei an der Schnittstelle von Ernährung, Wasser und Energie".

Das Programm bestand aus Plenarvorträgen, allgemeinen Sitzungen, Bildungsworkshops und Sessions zu den Themen Nachhaltigkeit, Fische und aquatische Ökosysteme, Fischerei und Gesellschaft sowie Innovationen in der Fischerei. In der Sitzung "Anwendung von Populationsmodellen zur Vorhersage der Dynamik von Fischen, die anthropogenen Veränderungen ausgesetzt sind" wurden mathematische Modelle untersucht, die Auswirkungen auf das Management von Fischpopulationen haben, die anthropogenen Veränderungen ausgesetzt sind. Ein Thema, das für die westliche Ostsee und die CeOS-Forschung im Rahmen der vom BMBF geförderten Projekte balt_adapt, SpaCeParti, marEEchange sowie des EU-Projekts SEAwise von großer Bedeutung ist.

Das Video ist unter folgendem Link verfügbar: https://www.youtube.com/watch?v=Ey8BCImxPWk&feature=youtu.be

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Dr. Rüdiger Voss